Pressemeldungen | 14.01.2025

Acrylamid

Auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stoßen Berichte in Medien, in denen vor angeblich „zu hohen“ Acrylamidwerten insbesondere bei Toastbroten gewarnt wird. Im August 2024 hat zum Beispiel das Magazin ökotest unter anderem Toasties getestet und einige Produkte wegen angeblich überhöhter Gehalte an Acrylamid abgewertet.

Hintergrund

Acrylamid ist eine Kontaminante, die in verarbeiteten, kohlenhydratreichen Lebensmitteln durch hohe Temperaturen entsteht. Die Bildung von Acrylamid im Backprozess kann nicht vollständig ausgeschlossen werden. Es ist daher unvermeidlich, dass Acrylamid in Produkten wie Toasties entsteht.

Der Gesetzgeber hat dies anerkannt, Minimierungsmaßnahmen zur weitestmöglichen Reduktion von Acrylamidgehalten festgelegt sowie Richtwerte zu deren Überprüfung formuliert. Die aktuellen Orientierungswerte für Acrylamid sind aber gerade keine absoluten Höchstgehalte, sondern Leistungsindikatoren, um zu überprüfen, wie wirksam die Minimierungsmaßnahmen der Lebensmittelunternehmen sind. Diese Werte stützen sich auf Erfahrungswerte über das Auftreten von Acrylamid. Sie werden daher auf dem niedrigsten Niveau festgesetzt, das mit Anwendung aller einschlägigen Minimierungsmaßnahmen nach vernünftigem Ermessen erreichbar ist.

Darüber hinaus benennt die EU-Kommission bestimmte Brotspezialitäten, zu denen noch Acrylamid-Daten gesammelt werden sollen und die daher keinen Orientierungswerten unterliegen. Hier findet man unter Backwaren Brotspezialitäten (wie Pumpernickel, Ciabatta mit Oliven, Zwiebelbrot usw.) sowie Brötchen (Hamburgerbrötchen, Vollkornbrötchen, Milchbrötchen usw.) Weitere Brotspezialitäten sind in unserer Verbandsempfehlung zu Acrylamid zusammengefasst.

Stand: Januar 2025